Von 0 KommentareSchlagwörter: , , Published On: 15. April 2023, 19:02Views: 148

Weintrinken kann gesundheitsfördernd sein. Quelle: Google Suche

Stern / von Tina Pokern / 14.04.2023, 18:382 Min.
Wein kann vieles: schmecken, berauschen, Kopfschmerzen machen. Gesundheitsexperte Tim Spector kennt aber noch einen anderen Effekt und der ist ein guter Grund, Hunderte oder gar Tausende Weine zu probieren.

Um alkoholische Getränke als gesundheitsfördernd zu „bewerben“, benötigt man durchaus eine gewisse Unverfrorenheit. Denn Alkohol wird ja nicht zu Unrecht auch als „Teufel Alkohol“ bezeichnet. Spätestens dauerhafter, massenhafter Konsum schadet dem Körper, er ist ein Nervengift und ein Suchtmittel. Und trotzdem ist er nicht nur schlecht. In Maßen genossen kann er auch positive Effekte haben. Gesundheitsexperte Tim Spector, Professor am King’s College in London, hat nun einmal mehr eine Lanze für den Alkohol gebrochen. Wein, so sagt er, stärke das Immunsystem.

Bis zu 85 Prozent Wasser, dazu Alkohol, Farb- und Gerbstoffe, Säure, Eiweiße, Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Zucker – das zusammengenommen ist unterm Strich Wein. Mehr Zauber ist nicht. Aber gerade die Polyphenole machen den Wein, flapsig formuliert, gesund. Sie gelten als starke Antioxidantien. Diese wirken gegen freie Radikale und schützen die Zellen. In mehreren Studien wurde bereits belegt, dass moderater Weingenuss der Herzgesundheit zuträglich sein kann. Seine durchblutungsfördernde Wirkung kann vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes schützen, sogar die geistige Gesundheit verbessern. Aber nicht nur das. Im Podcast Wine-Blast sprach Spector davon, dass Wein auch der Darmgesundheit zuträglich sei und die Population der „guten“ Bakterien im Körper fördere.

Verschiedene Weine, größere Bakterienvielfalt
Wein sollte man in erster Linie zum Vergnügen trinken, so Spector, und dabei gerne mal die Sorte wechseln. „Bleiben Sie nicht beim gleichen Wein, sondern probieren Sie Hunderte oder Tausende von verschiedenen Rebsorten“, empfiehlt der Experte. Gerade auch seltene Sorten sollten dabei einbezogen werden. Spector zieht eine Analogie zur gesunden Ernährung. Stünden verschiedene Rebsorten auf dem Speiseplan, helfe man auch verschiedenen Darmmikroben. Das wiederum fördere die Bakterienvielfalt im Darm, die wiederum als Indikator für eine gute Darmgesundheit gilt.

Der Grundsatz „Viel hilft viel“ zieht hier allerdings nicht. „Wenn man zu viel Alkohol trinkt, hat das eine toxische Wirkung auf die Darmmikroben“, sagt Spector. Zu viel heißt in diesem Fall: eine halbe Flasche Wein und mehr. Ein bis zwei Gläser seien optimal. Da Alkohol außerdem den Schlaf unruhiger machen kann, was ebenfalls der Gesundheit abträglich ist, rät der Experte dazu, nicht zu spät am Tag Wein zu trinken. Sinnvoller sei es, Wein künftig eher als eine Art Aperitif zu Beginn es Abendessens zu trinken „und nicht wie ich am Ende mit Käse und es dann auch noch übertreiben“, so der Wissenschaftler.

Flavonole: Wie Wein dabei hilft, das Gedächtnis fit zu halten – diese Lebensmittel sind gut fürs Gehirn
Das Zauberwort heißt: Flavonole. Die antioxidativen Pflanzenstoffe wirken gegen die Hirnalterung und sorgen dafür, dass das Gedächtnis länger fit bleibt, wie eine neue US-Studie belegt, die in der Fachzeitschrift American Academy of Neurology veröffentlicht wurde. „Unsere Studie zeigt, dass bestimmte Ernährungsentscheidungen zu einem langsameren kognitiven Verfall führen können“, so Studienautor Thomas Holland, Dozent in der Abteilung für Innere Medizin am Rush University Medical Center in Chicago, in einer Erklärung. Eine solche Ernährungsentscheidung könnte ein Ja zu mehr Zwiebeln sein. In ihnen steckt ein hoher Gehalt des Flavonols Quercetin.

Das Zauberwort heißt: Flavonole. Die antioxidativen Pflanzenstoffe wirken gegen die Hirnalterung und sorgen dafür, dass das Gedächtnis länger fit bleibt, wie eine neue US-Studie belegt, die in der Fachzeitschrift American Academy of Neurology veröffentlicht wurde. „Unsere Studie zeigt, dass bestimmte Ernährungsentscheidungen zu einem langsameren kognitiven Verfall führen können“, so Studienautor Thomas Holland, Dozent in der Abteilung für Innere Medizin am Rush University Medical Center in Chicago, in einer Erklärung.

Flavonole:
Quercetin (Zwiebeln) – hoher Gehalt des Flavonols Quercetin,
Quercetin (Grünkohl, Brokkoli, Blumenkohl) – niedriger Gehalt, Studien weisen darauf hin, dass dieses Flavonol zudem dazu beitragen könnte, das Krebsrisiko, insbesondere Darmkrebs, zu verringern.
Myricetin (Nüsse, Honig, Tee, Weintrauben) – Das Nüsse gut fürs Köpfchen sind, ist bekannt. Das liegt unter anderem am Myricetin, das ebenfalls antioxidativ wirkt.
Isorhamnetin (Wein, Olivenöl, Tomatensauce) – enthält Flavonole, welche den kognitiven Fähigkeiten zuträglich sind. Das wesentliche Flavonol heißt Isorhamnetin. Das kann vor neurovaskulären Erkrankungen wie einer Thrombose oder einem Schlaganfall schützen. Es stärkt auch das Herz-Kreislauf-System.
Kaempferol (Zwiebeln, grünes Blattgemüse, Spargel, Beeren) – Studien legen nahe, dass Flavonole nicht nur gut für den Kopf sind, sondern auch Entzündungen verringern können und damit auch der Entwicklung von chronischen Erkrankungen entgegenwirken.

Pflanzen enthalten über 5.000 Flavonoidverbindungen. Diese unterstützen bei der Zellproduktion. Die Antioxidantien schützen außerdem vor „freien Radikalen“. „Diese freien Radikale werden zum einen vom Körper selbst während verschiedener Stoffwechselprozesse gebildet, zum anderen entstehen sie durch schädliche äußere Einflüsse wie Zigarettenrauch, Umweltgifte oder UV-Strahlung der Sonne“, schreibt die Verbraucherzentrale. Sind zu viele freie Radikale im Körper, kann dies eine Ursache für Hautalterung sein sowie für Krankheiten wie Alteriosklerose und Arthritis sein. Eines dieser Antioxidantien ist Zeaxanthin, das in Spinat und Paprika enthalten ist.

Mit Traubensaft funktioniert der „Trick“ nicht. Es muss schon Alkohol rein, denn die erwähnten Polyphenole entstehen erst durch den Gärprozess. Und: Rotweinliebhaber sind im Vorteil. Bereits 2019 fanden Wissenschaftler:innen des King’s College im Rahmen einer Zwillingsstudie heraus, dass die Teilnehmenden, die Rotwein tranken, eine größere Darmmikrobiomvielfalt aufwiesen. Bei Weißwein, Bier und anderen Spirituosen hatte das Forscherteam keine Unterschiede feststellen können. (Artikel bei Stern.de lesen>>>)

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